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Ein Tier war zu schwach und musste eingeschläfert werden

Kätzchen im Karton ausgesetzt: Diese süßen Tiere suchen ein Zuhause

Gerettet: Diese fünf Katzenwelpen werden im Tierheim Beuern liebevoll umsorgt und verpflegt, bis sie ein gut behütetes Zuhause gefunden haben. Wer ein Kätzchen aufnehmen möchte, kann sich dort melden.  

Immer wieder macht es fassungslos, wie viele Tiere ausgesetzt werden. Das Tierheim Beuern berichtet nun von einem Fall, der besonders ans Herz geht. Sechs Katzenwelpen wurden bei Gudensberg gefunden.

 

Ein älterer Hund, angebunden an einem Sportplatz, 23 Kaninchen, „entsorgt“ im Wald bei Spangenberg oder ein Welpe, zurückgelassen in der Nähe einer Raststätte – das seien nur einige Fällen. Sechs kleine Katzenwelpen wurden kürzlich von einer Hundebesitzerin im Feld beim Gudensberger Stadtteil Deute gefunden. Zwei kleine Kätzchen waren der Spaziergängerin hinterhergelaufen, als ihr in der Umgebung ein Pappkarton im hohen Gras auffiel. Drei weitere Kitten konnten gerettet werden. 

 

Eines der etwa sieben Wochen alten Katzenwelpen war laut Tierheim so stark dehydriert, unterkühlt und abgemagert, dass es ihm nicht möglich war zu fressen oder zu stehen, sodass es eingeschläfert werden musste. Fünf Kitten – Calvin, Caden, Caline, Corin und Camille – leben jetzt im Tierheim Beuern. Gesundheitlich sind sie allerdings noch so angeschlagen, dass es noch ein paar Wochen dauern wird, bis sie in ein neues Zuhause entlassen werden können, heißt es vom Tierheim. Derzeit befinden sich die Britisch Kurzhaar-Mixe noch auf der Quarantänestation.

Ein paar Tage später wurden zwei Frettchen bei den Teichen in Fritzlar-Obermöllrich aufgefunden und nach Beuern gebracht. Die beiden Frettchen sind recht zahm und sehr verspielt, berichten die Tierpfleger: „Auch in diesem Fall kann man von ausgesetzten Tieren ausgehen.“

 

Die Halter haben sich durch das Aussetzen strafbar gemacht und das Leben der Tiere aufs Spiel gesetzt. Dabei hätten sie sich im Tierheim nicht vor schiefen Blicken fürchten müssen, wenn sie nachgefragt hätten, ob sie ihre Vierbeiner abgeben können, heißt es aus Beuern. „Uns wird so die Chance gegeben, nachzufragen, auf welchen Namen das Tier hört, ob es Allergien hat und ob es Medikamente braucht.“ Diese Informationen seien wichtig, um später ein geeignetes Zuhause für die Tiere zu finden.

Zuletzt hatte auch der Fall des Jack-Russel-Terriers Yannie für Aufsehen gesorgt, der ein Zwitter sein soll.

Helfer, Tierpaten und Spender für Futterpatenschaften sind in Beuern willkommen. Auch Hinweise zu den ausgesetzten Katzenwelpen und Frettchen werden entgegengenommen. (and/cha)

Nach Angriff mit Luftgewehr in Gensungen: Katze Amy trägt Projektil im Körper

Sie sind froh, dass es Amy wieder etwas besser geht: Lena Hasper und ihr Freund Franco Rossel haben jetzt ein mulmiges Gefühl, wenn sie die Katze ins Freie lassen.

Gensungen. Das Projektil steckt immer noch in ihrem Körper: Die Gensunger Katze Amy wurde von einem unbekannten Täter aus nächster Nähe mit einem Luftgewehr beschossen. Dass sie den Angriff überlebte, war ein großes Glück: Nur knapp verfehlte das Geschoss Herz und Lunge der Katze.

 

Ihre Besitzerin Lena Hasper und deren Freund Franco Rossel sind schockiert über die Tat. „Was sind das für Menschen, die auf so ein armes, kleines Ding schießen?“, fragt Franco Ros

Die Tat

Der 23-Jährige hatte die Katze am vergangenen Freitag gegen 10 Uhr nach draußen gelassen. Gegen 16 Uhr stand Amy dann wieder vor der Balkontür und wollte in die Wohnung. Doch das Tier war völlig verändert: „Sie war abwesend, apathisch. So kennen wir Amy sonst nicht: Sie ist eigentlich verspielt und verschmust“, sagt Rossel.

Im Laufe des Abends erbrach sich die Katze zweimal – beim zweiten Mal war das Erbrochene blutig. Daraufhin brachten Lena Hasper und Franco Rossel Amy in eine tierärztliche Notklinik in Kassel. Sie fürchteten, dass Amy angefahren wurde oder etwas Falsches gefressen hatte. In der Klinik wurde die Katze geröntgt.

 

Das Ergebnis: Jemand hatte das Tier mit einer Luftdruckwaffe beschossen. „Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit“, sagt Hasper. „Die Tierärztin hat gesagt, dass der Täter sehr nah herangekommen sein muss, weil das Projektil so tief eingedrungen ist“, erzählt die 25-Jährige.

Die Folgen

Anders als ursprünglich berichtet, lässt sich das Geschoss nicht aus Amys Körper entfernen: Wegen der Nähe zu Herz und Lunge sei eine Operation zu riskant, schildert Franco Rossel. Amy wird deshalb mit dem Projektil im Körper weiterleben müssen. „Ich bin froh, dass es ihr jetzt wieder etwas besser geht und hoffe, dass es keine bleibenden Schäden gibt“, sagt Lena Hasper.

Die Tierarztkosten beliefen sich auf knapp 350 Euro. Viel schlimmer aber ist der Schock, der dem Paar immer noch in den Knochen sitzt. „Die Katze gehört zur Familie“, sagt Franco Rossel.

Auch Amy hat einige Tage gebraucht, um sich von dem Schreck zu erholen. „Sie hat kaum gefressen und nicht unsere Nähe gesucht, wollte lieber für sich sein“, schildert Franco Rossel. Inzwischen aber hat Amy wieder Appetit – und es zieht sie zurück ins Freie. „Sie ist einfach eine Freigängerkatze und liebt es, draußen zu sein“, sagt Lena Hasper. Deshalb könne man ihr das nicht verwehren, auch wenn es sich im Moment komisch anfühle, Amy rauszulassen. „Man hat schon Angst, dass es noch mal passiert.“

Die Reaktionen

Amy ist mit ihrem Schicksal nicht allein: „Ich habe auf Facebook gepostet, was passiert ist. Daraufhin haben sich viele Leute bei mir gemeldet, die etwas ähnliches erlebt haben“, sagt Lena Hasper. Das habe sie überrascht: „Ich hätte nicht gedacht, dass so so häufig passiert“, sagt Lena Hasper.

Einen Verdacht, wer hinter dem Angriff auf Amy stecken könnte, hat das Paar nicht. „Das ist eine ruhige Wohngegend hier“, sagt Franco Rossel. Noch nie habe es Ärger wegen Amy gegeben, niemand habe sich über die freilaufende Katze beschwert. „Ich hoffe, dass der Täter diesen Bericht liest und sich Gedanken macht.“

Das sagt die Polizei

Der Schuss auf die Katze ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetzt und ein Straftatbestand. § 17 des Tierschutzgesetzes sieht eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe vor, wenn ein Tier mutwillig getötet oder gequält wird. Angriffe auf Tiere gebe es im Schwalm-Eder-Kreis leider immer wieder mal, sagt Thomas Gläsel von der Polizeidirektion Schwalm-Eder. Aus jüngster Zeit seien ihm aber außer dem Fall Amy keine derartigen Vorfälle bekannt. 2015 wurden 19 Verstöße gegen das Tierschutzgesetz gemeldet, davon wurden neun aufgeklärt. 2016 waren es 21 Fälle, davon wurden zwölf aufgeklärt. 2017 wurden 14 Fälle erfasst, acht davon wurden aufgeklärt. Für 2018 liegt noch keine Statistik vor. 

 

Traurig, abgemagert, halb verhungert und verdreckt wurde dieses Katzenjunge mit seinen vier Geschwistern vom Veterinäramt aus einem Privathaushalt sichergestellt. Eines davon ist bereits verstorben.